Eine Landpartie (franz. "partie de campagne") bezeichnet man zum einen als Ausflug in die Heimat, bei dem Sinneseindrücke und Genuss im Vordergrund stehen. Und zum anderen wird hiermit auch eine Freiluftveranstaltung in Form eines Gartenfestivals gemeint.
Auf dem Gelände der Villa Braunswerth mit ihrem weitläufigen Park sowie der unmittelbar daneben befindlichen Textilfabrik Engels, heute Heimat des LVR-Museums und des Rathauses von Engelskirchen, wurde die Landpartie in traumhafter Kulisse durchgeführt.
Die heute denkmalgeschützte Villa Braunswerth wurde im Jahre 1855 von dem aus Wuppertal stammenden Textilunternehmer Friedrich Engels und seiner Familie bezogen. In Engelskirchen hatte der Unternehmer damals einen geeigneten Standort für seine Baumwollspinnerei gefunden - direkt an dem Flüsschen Agger gelegen, aus deren Wasserkraft später die erste Stromenergie produziert wurde.
Nach der Schließung der Textilfabrik 1979 wurde das gesamte Fabrikgelände verkauft. Alle Gebäude, mit Ausnahme der Fabrikantenvilla, sollten abgerissen werden. Hier sollte stattdessen ein Wohngebiet mit Spielplätzen und Freizeitanlagen entstehen. Kölner Architekten wurden 1981 auf das Fabrikgelände aufmerksam und setzten sich für die Unterschutzstellung als Denkmal ein. Auf diese Weise konnte das historische Ensemble vor dem Abriss bewahrt werden.
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