Montag, 13. August 2018

Heim@Werke - Vorsicht extrem heiß: Raku!

Raku - noch nie gehört? Hierbei handelt es sich um eine spezielle Brenntechnik für keramische Gegenstände. Im 16. Jahrhundert in Japan entwickelt, hat Raku eine lange Tradition. Raku zu brennen ist immer ein Experiment und hierauf hat sich HEIMATLIEBE 4 YOU einmal eingelassen.


Aus Spezialton werden zunächst Objekte angefertigt, bei 900 Grad vorgebrannt und dann glasiert. Der anschließende Rakubrand erfolgt dann im Freien. Hierbei werden die Werkstücke in einem Ofen auf ca. 1000° C in offener Flamme aufgeheizt, bis die Glasur geschmolzen ist.

In glühendem Zustand werden die Gegenstände mit einer Zange aus dem Feuer geholt. Die leuchtenden Glasuren erhalten durch den enormen Temperaturschock  Risse: den typischen Craquelé-Effekt. 


Anschließend wird der Gegenstand mit Sägemehl bestreut und zugedeckt. Auf der heißen Oberfläche des Objektes verbrennt das Sägemehl und es entsteht Rauch. Dieser setzt sich dann in den Glasurrissen ab, dadurch wird erst das Craquelé sichtbar.


Die unglasierten Stellen des Gegenstandes werden durch den Rauch schwarz gefärbt. Nach ca. einer halben Stunde kann man alles aus dem Sägemehl rausholen. Mit Stahlwolle und Wasser wird nun die Rußschicht auf der Glasur entfernt und zum Vorschein kommt die typisch gerissene Glasuroberfläche.

Aus jedem Werkstück wird daher immer ein Unikat, denn keins gleicht dem anderen. Probiert diese Brenntechnik doch einfach auch in einem Workshop aus, aber Vorsicht "extrem heiß"...;-)

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